RAGAWERK Indian Jazz
Sonntag, 20.10.2024
19 Uhr
Franz-Anton-Hoffmeister-Saal, Zehntscheuer Rottenburg
Max Clouth, Gitarre
Martin Standke, Schlagzeug, Samples
Paul Janoschka, Keyboard
Vronin Frisch, Bass
Loops und Ragas Frankfurt – Mumbai, Loops und Ragas, Elektronik, Jazz und eine Prise Krautrock. Ragawerk spannen neue Saiten zwischen Europa und dem indischen Subkontinent – und bespielen sie virtuos. Das Projekt von Max Clouth und Martin Standke entwickelt treibende Grooves, kosmische Klangpanoramen und tiefgründige Meditationen. Fluide Sounds treffen auf kantige Beats, raumöffnende Gitarrenklänge schweben über den elektronischen Schraffuren eines Modular-Synthesizers.
Indische und westliche Klangelemente verschmelzen zu einer einzigartigen Fusion. Die Wurzeln der Band im Jazz bleiben dabei unverkennbar. Aus indischen Ragas und europäisch geprägtem Jazzhandwerk wird Ragawerk. Ragawerk spielten auf ihren Reisen durch Deutschland und Indien schon auf Jazzfestivals in Brandenburg, Frankfurt und Delhi und waren in den Goethe-Instituten in Chennai, Trivandrum und Hyderabad zu Gast.
Debüt mit Wurzeln
Max Clouth und Martin Standke, zuvor unter dem Namen „Max Clouth Clan“ zwischen den Kontinenten und Stilen unterwegs, haben ihre Zusammenarbeit nochmals intensiviert und sind jetzt die Triebfedern von Ragawerk. Die neue Band geht aus dem „Clan“ hervor und baut damit auf der Erfahrung von drei Studioalben, einem Livealbum und mehreren Indientourneen auf – ein Projekt mit bewährter Basis und der Frische eines Neuanfangs. „Ragawerk klingt fokussierter, klarer und ausgereifter“, so Komponist und Drummer Martin Standke.
Internationales Zusammenspiel
Die Visitenkarte des neuen Projekts geben Clouth und Standke mit dem ersten Titel „Ab Yeh Kya?“ ab. Aus mystisch-aufflackernden Sitarklängen nimmt das Stück Fahrt auf. Geige, Gitarre und ein Basslauf setzen ein, indische Percussion begleitet das Schlagzeug, das mit einem Modular-Synthesizer gekoppelt ist. Max Clouth spielt auf seiner Gitarre an Ragas orientierte Tonfolgen. Es entsteht Raum für Klavierimprovisationen und immer wieder schrauben sich die irisierenden Vocals von Varijashree Venugopal empor. Die Sängerin ist in ihrer Heimat Indien für ihre virtuose Stimme bekannt und arbeitet seit Jahren immer wieder mit Max Clouth und Martin Standke zusammen. Neben ihr sind vier weitere indische Gastkünstler auf dem Track vertreten: die Percussionisten Udhai Mazumdar und Shivaraj Natraj, der Violinist Manas Kumar und der Sitarist Mehtab Ali Niazi. Das Zusammenspiel mit eingeladenen Musikerinnen und Musikern ist exemplarisch für die Arbeitsweise von Ragawerk. Eine intensive Zusammenarbeit entwickelte sich auch mit dem Frankfurter Modularsynth-Spieler Kabuki. Vier Tracks auf dem Album werden durch sein elektronisches Setup wesentlich mit geformt. „Als Elektro-Künstler hat er natürlich eine ganz andere Art, an Musik heranzugehen, auch andere Vorstellungen, aber trotzdem oder gerade deshalb ist unsere Zusammenarbeit äußerst fruchtbar, wir inspirieren uns gegenseitig sehr“ sagt Martin dazu.
Klangliche Meditationen
Auf „Ab Yeh Kya?“ folgt mit „I Promise“ ein kristallklares, Ruhe verströmendes Stück. Getragen von harmonischen Loops erinnert es an den Soundtrack einer Bewusstseinsreise. Ähnlich meditativ ist das Stück „Grace – Kṛpā“ . Ein heilsames, an einem spirituellen Motiv orientiertes, Klangpanorama. Max Clouth hat sich hier von liturgischen Worten des Künstlers, Philosophen und Reformers Rudolf Steiner inspirieren lassen. Anstatt sie wörtlich in den Track aufzunehmen, lauscht er ihnen nach, vertieft sie musikalischmit Asha Puthli im Taxi Kosmisch und weltlich zugleich ist der Track „Maṅgal“, in dem die Disco-Legende Asha Puthli den Planeten Mars (Sanskrit: Maṅgal) nach ihrem Schicksal befragt. Puthli arbeitete unter anderem mit Duke Ellington, Ornette Coleman, Lionel Hampton and Cy Coleman zusammen. Martin Standke und Max Clouth haben ihr einen mit Sequenzer und Drumcomputer komponierten Track geschickt, zu dem sie einen Text geschrieben und eingesungen hat. Zwischen Frankfurt und Miami entstand ein betörender Song mit der Anmutung einer nächtlichen Taxifahrt durch Mumbai – ein elegantes, lässiges Gleiten durch hektischen Verkehr, während die Lichter der Großstadt über die Windschutzscheibe huschen.
Mischung der musikalischen Kulturen
Die Mischung der musikalischen Kulturen, die Ragawerk betreibt, beruht auf einem einfachen, stimmigen Prinzip: Ragas sind ein jahrhundertealtes Konzept aus der klassischen indischen Musik. Es sind melodische Grundstrukturen, die traditionell an bestimmte Stimmungen oder Tageszeiten geknüpft sind. Technisch gesprochen sind es Tonleitern, und hier liegt die auch die Schnittstelle zum Jazz: Ragamusik ist wie Jazz im weitesten Sinne skalenbasiert. Mit einer Raga kann wie mit einer Tonleiter improvisiert, Akkorde oder Beats darunter gelegt werden. „Es ist eine Art und Weise, zu improvisieren, die nochmal eine ganz andere Welt öffnet.“ sagt Martin Standke. „Einige unserer Stücke basieren auf Ragas“, so Max Clouth, „aber sie sind so in unserem Bandsound verpackt, dass man erst einmal gar nicht darauf kommt. Wir nehmen die Raga und setzen sie in unseren Kontext, nicht immer halten wir uns an alle traditionelle Vorgaben, und das macht dann unsere Musik aus.“ „Man muss die Regeln kennen, erst dann darf man sie auch brechen. So geht Entwicklung.“ ergänzt Martin Standke. Max Clouth kennt die Regeln. Nach seinem Studium der Jazzgitarre an der Hochschule für Musik Mainz und der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden ging er nach Indien. Drei Jahre hat er in Mumbai gelebt und dort Musik studiert, ist tief in das Land, seine Traditionen und Klänge eingetaucht. 2017 erhielt Max Clouth das Frankfurter Jazzstipendium – den Jazzpreis der Stadt Frankfurt. Martin Standke wurde ein Jahr zuvor mit dem „Contrast Trio“ mit dem Hessischen Jazzpreis ausgezeichnet. Während Max Clouth neben seiner freikünstlerischen Arbeit Filmmusik schreibt, ist Martin Standke als Schlagzeuger am Schauspiel Frankfurt und den Münchner Kammerspielen musikalisch und künstlerisch an Produktionen beteiligt. Er studierte Musik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt und an der Musikhochschule Köln im Hauptfach Jazz-Schlagzeug. Seit ihrer ersten Begegnung im Jahr 2012 arbeiten Clouth und Standke musikalisch zusammen. Ragawerk ist das Ergebnis dieser inspirierenden Freundschaft.
Max Clouth
Max Clouth kennt die Regeln. Nach seinem Studium der Jazzgitarre an der Hochschule für Musik Mainz und der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden ging er nach Indien. Drei Jahre hat er in Mumbai gelebt und dort Musik studiert, ist tief in das Land, seine Traditionen und Klänge eingetaucht. 2017 erhielt Max Clouth das Frankfurter Jazzstipendium – den Jazzpreis der Stadt Frankfurt.
Martin Standke
Martin Standke wurde 2016 mit dem „Contrast Trio“ mit dem Hessischen Jazzpreis ausgezeichnet. Während Max Clouth neben seiner freikünstlerischen Arbeit Filmmusik schreibt, ist Martin Standke als Schlagzeuger am Schauspiel Frankfurt und den Münchner Kammerspielen musikalisch und künstlerisch an Produktionen beteiligt. Er studierte Musik an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Frankfurt und an der Musikhochschule Köln im Hauptfach Jazz-Schlagzeug. Seit ihrer ersten Begegnung im Jahr 2012 arbeiten Clouth und Standke musikalisch zusammen. Ragawerk ist das Ergebnis dieser inspirierenden Freundschaft.
Vroni Frisch
Vroni Frisch ist eine Bassistin, Komponistin und Arrangeurin aus Mainz. Sie hat dort an der Musikhochschule Jazz-E-Bass sowie Komposition studiert und ist als freiberufliche Musikerin tätig. Stilistisch ist sie in diversen Genres unterwegs: von Pop/HipHop live oder im Studio u.a. für MINE, Fatoni, Edgar Wasser und Leopold, über improvisierten Rock mit der legendären Krautrock-Band Space Debris bis hin zu Jazz in verschiedensten Formationen. Als Bassistin und Arrangeurin arbeitete sie hier bereits mit Sebastian Sternal, Ramesh Shotam, Susan Weinert, Frederik Köster u.a. zusammen. Nebenher schreibt sie ihre eigene Musik und ist als Dozentin und Bandcoach tätig. Dass jeder Ton, der erklingt, bei den Zuhörenden das Gefühl auslöst, auch genau so gemeint zu sein – das ist ihr Anspruch an sich selbst, ihre komponierte und gespielte Musik.
Paul Janoschka
Paul Janoschka ist Absolvent der Hochschule für Musik in Mannheim (BA). Vor kurzem ist er nach Deutschland zurückgekehrt, nachdem er in den letzten zwei Jahren am New York City College sein Master-Studium bei Fred Harsch und Kevin Hays absolviert hat und als viel gefragter Pianist in verschiedenen Bands Teil der dortigen Jazzszene war. Neben dem Studium nutzte er die Zeit im Ausland für das Ausarbeiten neuer Kompositionen, das Forschen an einem Sound, der sich im modernen Jazzkontext bewegt und beeinflusst ist von Hip-Hop, Impressionismus und auch Neuer Musik. Seine intensive Studienzeit in der Musikszene New Yorks brachte ihn gleichzeitig sowohl näher zur Jazz-Tradition als auch zur eigenen Stilistik.
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