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Trio Dan

07.07.2024
19 Uhr
Festhalle Rottenburg

Aaron Dan, Flöte
Theo Dan, Violine
Michael Dan, Klavier

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Sinfonia Nr. 9 BWV 795

Aaron Dan (*1981)
Codex Caioni Saeculi XVII:
Suite Antique (2017/2018)

Aaron Dan (*1981)
3 sogenannte Etüden aus dem Ranzen des fahrenden Spielmanns für Flöte solo (2022)

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
aus den Goldberg-Variationen

Pause

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
aus den Goldberg-Variationen

Aaron Dan (*1981)
Reading Rota, XIII Jh. (2024)

Aaron Dan (*1981)
három dán nóta (Drei dänische Lieder) (2024)

Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Sinfonia Nr. 9 BWV 795

Unzählige Geschichten erzählen davon, wie der Mensch die MUSIK von den Göttern geschenkt bekam. Jahrzehnte lang hat uns, das Trio Dan, diese Idee zu Konzertprogrammen und in der Musik Theaterstücken inspiriert, die mal Dionysos und Apollo, mal Mozart und Techno-Musik aufeinander treffen ließen. Doch heute bin ich anderer Meinung: dass das Geschenk der Götter nicht die Musik selbst, sondern die INTERVALLE sind.
Es gibt die Vorstellung, irgendwo im Jenseits liefe eine kosmische Symphonie in Dauerschleife, aus der man, wenn man Mozart heißt oder Beethoven, seine Partituren abzapfen kann. Diese Vorstellung hat viel Frust erzeugt: Von uns heißt keiner Beethoven, auch Mozart nicht, und im Jenseits, so denke ich, ist es zuallererst still, sehr still. Dass aber die Welt bis ins kleinste Detail aus Intervallen besteht, im Großen und im Kleinen, wirklich alles, und der Mensch diese Intervall-Strukturen erkennen kann, ganz egal, wie er heißt, um daraus seine ureigene Musik schaffen kann – diese Vorstellung fühlt sich grandios an. Der akademische Zwang, auf Teufel-komm-raus originelle Musik zu kreieren, also nichts, was es schon mal gab, das wäre nämlich nicht originell, wird von der Idee des grandiosen Gottesgeschenks – der Intervalle – relativiert: Intervalle sind zeitlos: Der Bauplan des Universums ist älter als das Universum selbst, das versteht sich. Und es steht jedem Menschen zur Verfügung: zum herunterladen, wenn man so möchte.
Nun, ob heruntergeladen oder nicht, ALLE MUSIK trägt das kosmisch-authentische, oder – sagen wir – himmlische, in sich. Wie viel Originalität, Individuum, Volksgeist und Nationalbewusstsein kann ein Volkslied dann tragen? Und kann die Musik eines Volks identitätsstiftend sein, oder verrät sie uns, dass wir Menschen uns viel mehr ähneln, als wir zugeben?
Im Konzertprogramm „Folk Songs. Musik für die Völker“ wenden wir unsere Aufmerksamkeit jener menschlichen Hand zu, die aus himmlischer Materie Musik schafft: zuerst J. S. Bach, dann das gemeine Volk, die als banal belächelte, nicht-akademische Tausendschar von Spielleuten, deren Klänge das jahrhundertealte Säurebad der Musikgeschichte geprüft, gereinigt und bestätigt hat.
Kuriose Geschichten über das Verschwinden und Auftauchen mittelalterlicher Manuskripte, über Fehlinterpretationen und -übersetzungen mancher Volkslieder und über die noch nicht ganz getrocknete Tinte aller Musikarrangements dieses Abends schmücken die Moderation, die hier und da eine Antwort versucht, aber noch mehr Fragen stellen möchte. Aaron Dan

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Obere Gasse 9
72108 Rottenburg a.N.

Tel.: +49 7472 94 99 138
Mail: post@kultur-rottenburg.de

 

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